Dass sich Fettleibigkeit nachteilig auf die Gesundheit auswirkt, ist allgemein bekannt. Dauerhaftes Übergewicht bringt zahlreiche Prozesse in unserem Körper aus dem Gleichgewicht und führt nicht selten zu Folgeerkrankungen wie beispielsweise Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen.
Jetzt haben Wissenschaftler bestätigen können, dass bei einer Adipositas auch die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen in Mitleidenschaft gezogen werden. Im Rahmen einer US-amerikanischen Studie wurden 138 stark übergewichtige Teilnehmer entsprechend unter die Lupe genommen. Ermittelte Daten des National Institutes of Helath (NIH) über die kognitiven Fähigkeiten dieser Personen wurden in Zusammenhang gesetzt mit den gesammelten Eckdaten, die Auskunft über deren Stoffwechselgesundheit liefern. Um einen Vergleich zu haben, wurden diese Untersuchungen auch bei 46 Kontrollpersonen, die nicht übergewichtig waren, durchgeführt.
Im Ergebnis zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Übergewicht und geistiger Aktivität. Von den übergewichtigen Studienteilnehmern wiesen etwa 25 % kognitive Defizite auf, während bei der gesunden Kontrollgruppe lediglich etwa 6 % davon betroffen waren. Die Wissenschaftler betonen, dass vor allem die Fettablagerungen im Bereich der Körpermitte beziehungsweise des Rumpfes sowie die Stoffwechselstörungen, die mit einer Adipositas einhergehen, dafür verantwortlich sind, dass die geistige Aktivität der Betroffenen in Mitleidenschaft gezogen wird.
Callaghan, B.C. et al.
The Prevalence and Determinants of Cognitive Deficits and Traditional Diabetic Complications in the Severely Obese
Diabetes Care
3/2020; 43(3): 683-690.